Weißer Wohnzimmerinnenraum mit einer Treppe, einem weißen Lehnsessel, einem Dachbodenfenster und einer jungen Pflanze.

Die Treppe wird in hohem Alter zum Symbol des alltäglichen Dilemmas. Während das Risiko des Treppensteigens in manchen Fällen zu Unfällen und Einschränkungen führen kann, kann die Vermeidung eben dessen zum schnelleren Abbau der körperlichen Leistungsfähigkeit führen. Denn die Treppe ist gleichzeitig ein Trainingsgerät für Körper und Geist. Das regelmäßige Bewältigen der einzelnen Stufen fördert Muskulatur, Ausdauer und Mobilität. Es kann Ängste nehmen, das Selbstvertrauen erhöhen und die Selbstständigkeit erhalten. Doch wie gesund ist das Treppensteigen wirklich?

Vorteile von Bewegung im Alter

Der Erhalt von Bewegung und Mobilität ist für Jung und Alt von essentieller Bedeutung. Während deren Verfall im jungen Alter nur in seltenen Fällen sichtbar wird und das Leben einschränkt, sieht es mit zunehmendem Alter oft problematischer aus. Ob durch Unfälle, Stürze, Krankheiten, oder einen Mangel an Körper- und Gesundheitsbewusstsein, ist die Bewegung erst einmal eingeschränkt, offenbaren sich all die Folgeschäden.

Nicht nur, dass Sport, oder Hobbies aufgegeben werden müssen. Soziale Kontakte zu pflegen wird schnell zur Mammutaufgabe. Selbst einfachste Besorgungen und Behördengänge können bei schwachem sozialen Umfeld schnell auf der Strecke bleiben.

Regelmäßige Bewegung hingegen hilft unsere Selbstständigkeit, die Selbstwirksamkeit und folglich das Vertrauen in sich selbst zu stärken und auszubauen. Dies ist wichtig für den Erhalt unserer psychischen Gesundheit. Schon Schopenhauer wusste, dass ein gesunder Bettler glücklicher ist, als ein kranker König. Weiter profitiert unser Körper in vielen Belangen von körperlicher Betätigung in gesundem Maß. Die Gelenke und Knochen werden stabilisiert und gestärkt, Muskeln werden trainiert und deren Verfall verlangsamt. Bewegung fördert die Durchblutung, hat einen positiven Einfluss auf die Funktionalität unseres Herzens und senkt mittel- und langfristig betrachtet das Sturzrisiko.

Bei Risiken und Nebenwirkungen

Natürlich sollte nicht jeder 90 Jährige den Iron-Man laufen und wer mit 80 noch entscheidet es Arnold Schwarzenegger gleichzutun wird vermutlich mehr Schäden als Erfolge davon tragen. Gerade im Alter, wenn der Körper zwangsläufig in unterschiedlichem Maße von körperlichen Abbau befallen wird, ist es wichtig, diesen nicht zu überfordern.

Wichtig ist eine individuell auf den eigenen Körper und seine Konstitution abgestimmte, regelmäßige Bewegung in verschiedenen Formen. Es sollte Wert auf einen möglichst ganzheitlicher Trainingsplan gelegt werden. Dieser sollte die Elemente Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Balance abdecken. Am einfachsten ist es, die Übungen einfach im Alltag zu integrieren. Durch regelmäßiges Treppensteigen mit variabler Intensität sind all diese Elemente abgedeckt. Ergänzt werden darf das Treppentraining durch regelmäßige Balanceübungen für die Sturzprophylaxe und muskelstärkenden Übungen für den Erhalt der Beinmuskulatur. Dass die Stufen ausdauerförderlich sind, sollte sowohl Jung, als auch Alt bekannt sein.

Die besten Tipps und Tricks beim Treppensteigen im Alter

1. Die Rahmenbedingungen
Treppe ist nicht gleich Treppe. Während wir im jungen Alter auch mit engen und versetzten Stufen klar kommen, kann dies im Alter zu einem großen Handicap werden und unserer Mobilität einschränken. Die Treppenstufen dürfen keine zu hohe Steigung haben. Der Handlauf muss stabil, einfach zu greifen und durchgängig sein. Möchten Sie sich also Holztreppen kaufen, sind diese Aspekte unbedingt zu beachten. Weiter gibt es tolle Ergänzungen für zusätzliche Sicherheit. So zum Beispiel Beleuchtungselemente um den Kontrast zwischen den Stufen zu verdeutlichen, oder sogenannte Halbstufen, welche die Steigung halbieren und den Aufwand pro Stufe verringern.

2. Den eigenen Körper kennen
Obwohl das Treppensteigen als eine der effektivsten Übungen im Alltag gilt um die Gesundheit aufrecht zu erhalten, sollte doch abgewogen werden. Welche Vorerkrankungen und Einschränkungen gibt es, welche das Steigen erschweren könnten? Ist Stabilität und Balance vorhanden? Wie ist die Tagesform? Ist die Treppe in ihrer Form und Fassung wirklich geeignet?

3. Hürden überwinden
Eine gesunde Haltung zu den Herausforderungen des Lebens lässt uns die Treppen oft mit Mut und Ehrgeiz, statt Sturzangst, bewältigen. Vieles spielt sich in unserem Kopf ab und wenn wir die Treppenstufen als Trainingsmöglichkeit und als Gelegenheit über uns hinaus zu wachsen betrachten, fallen sie direkt weniger schwer.

4. Unterstützung
In hohem Alter ist es oft kaum noch möglich größere Treppen zu besteigen. Hier bietet sich Hilfe von Angehörigen, Pflegekräften, oder Assistenten an, welche Sicherheit vermitteln und den Ehrgeiz wecken können. Auch Treppenlifter können Abhilfe schaffen, geben jedoch schnell Bequemlichkeit, welche die Lust auf Bewegung nehmen kann.
Diese sollten erst verwendet werden, wenn es keine Alternativen mehr gibt.

Bildnachweis:
denisismagilov – stock.adobe.com

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Von admin